Mittwoch, 22. Mai 2013

Großer Wahlumfrage Check der letzten Umfragen zur Nationalratswahl

Nachdem ich jetzt eine längere Zeit leider keine Zeit hatte über aktuelle Umfragen zu schreiben, hohle ich alle Wahlumfragen in einem einzigen Post nach. Viel Spaß beim Lesen ~

Wahlumfragen:

  • Karmasin 3.5, n= 800
  • Karmasin 16.5, n= 500
  • Market 9.5, n= 405
  • Imas 16.5, n= 500


1. SPÖ: 

Für die SPÖ fielen die letzten Umfragen eher gemischt aus. Bei der Umfrage von Karmasin vom 3.5, also noch vor der Landtagswahl in Salzburg, lagen die Sozialdemokraten bei starken 28%, was einen minimalen Verlust von 1,3% bedeutet. Außerdem lag die Partei von Bundeskanzler Werner Faymann mit einem Abstand von 4% noch komfortabel vor dem Koalitionspartner ÖVP. Nach dem Wahldebakel in Salzburg drehte sich der Spieß aber um, und das politische Erdbeben in Salzburg, verursachte auch ein Nachbeben in den Umfragen zur Bundespolitik. Denn bei der ersten Umfrage nach der Wahl, die von Market durchgeführt und am 9.5 veröffentlicht wurde, rutschte die SPÖ auf 25% ab, und lag nur mehr 1% vor der zweitplazierten ÖVP. Das gleiche geschah der Partei auch bei Karmasin, wo die Partei im Vergleich zur letzten Umfrage 2% verlor, und auf schwache 26% hinunterfiel. Wie bei Market und bei Karmasin liegt die SPÖ auch bei der aktuellen Umfrage von Imas nur einen Prozent vor der Volkspartei, nur schaut es da um einiges besser aus, und es scheint, dass von dem Wahldebakel der Salzburger SPÖ  nichts mehr zu spüren ist; denn die SPÖ steigert sich auf 29%, dem besten Umfragewert seit langem, und würde nur ganz leicht verlieren gegenüber der Wahl 2008. 
Die aktuelle Regietrung aus SPÖ und ÖVP, hätte aber bei allen Umfrage eine Mehreit, und könnten so ihre Regierungsgeschäfte fortführen.

2. FPÖ

Eins kann man gleich erkennen, wenn man sich die letzten Umfaregwerte der FPÖ anschaut, nämlich, dass, anders als bei allen anderen relevanten Parteien, die Prozentanteile bei den Umfragen sehr konstant sind. Die Partei war schon bei der Umfrage von Karmasin vor der Salzburger Wahl bei 19%, und ebenso bei den Umfragen von Imas und von Karmasin vom 16.5, obwohl die Partei in Salzburg, gegen den aktuellen Bundestrend, starke 4% hinzugewinnen konnte. Bei der Umfrage von Market, die unmittelbar nach der Wahl durchgeführt wurde, verlor die Partei sogar einen Prozent und rutschte auf 18% ab. Zwar würden sowohl die 19, als auch die 18% noch ein minimales Plus von 1,5 bzw. 0,5% bedeuten, ist die Partei von Heinz Christian Strache immer noch weit von ihren früheren Umfragewerten nahe der 28% entfernt. Außerdem ist auch der erste Platz und das Bundeskanzleramt, auf das er, gestärkt aus der Salzburg Wahl, gleich wieder Anspruch erhebte, nicht mal annähernd  in greifbarer Nähe. 



ÖVP:

Für die Volkspartei und Vizekanzler Michael Spindelegger, sieht es nach der Salzburger Landtagswahl um einiges besser aus, obwohl die Partei auch massive 7,5% verlor. Denn vor der Wahl lag man noch ganze 4% hinter der SPÖ, aktuell ist es nur ehr ein Prozent. Zwar lag man auch bei der Umfrage von Market nur bei 24%, und so 2% unter dem Wert von 2008, trotzdem konnte man durch das schlechte abschneiden der Sozialdemokraten den Abstand erheblich verringern. Dieser geringe Unterschied setzte sich auch bei der Umfrage von Karmaisn vom 16.5 fort, wo die ÖVP einen Prozent zulegen konnte. Am besten, wie auch für den Koalitionspartner, fiel aber die aktuelle Umfrage von Imas aus, denn die Partei kommt bei der Sonntagsfrage auf stolze 28%, würde so ebenfalls nur einen Prozent hinter der SPÖ liegen, und könnte sogar 2% im Vergleich zu 2008 hinzugewinnen. Und auch wenn die Partei von Michael Spindelegger bei der Wahl im Herbst nicht gewinnen sollte, könnte er trotzdem noch die Koalitionsvariante aus ÖVP, Grüne und Team Stronach realisieren, über die ja jetzte gerade in Salzburg diskutiert wird. Die Grüne Parteichefin Eva Glawischnig, ist zwar strikt gegen eine Zusammenarbeit mit dem TS auf Bundesebene, das war aber auch die Salzburger Parteichefin Astrid Rössler, zuerst. 

Grüne:

Sowie für die FPÖ gibt es auch für die Grünen bei jeder Umfrage eine Verbesserung gegenüber der Nationalratswahl 2008, wobei das Plus für die Grünen durchschnittlich aber um einiges größer ausfällt.  Noch vor ihrem historischen Wahlsieg bei der Landtagswahl in Salzburg, lag die Partei von Eva Glawischnig bei einem Wert von 14%, also um 4% höher als bei der letzten Nationalratswahl. Dann eben, bedingt durch das schlechte Auftreten der SPÖ bei der Wahl und dadurch auch bei den Umfragen, konnte sich die "Aufdecker-Partei" auch erstmals bei den Umfragen zur Bundesebene über ein gutes Ergebnis freuen. 16% erhielt die Partei bei den Wahlumfragen von Market und Karmasin vom 16.5. Das würde ein beachtliches Plus von 6% bedeuten, und dadurch auch das historisch beste Ergebnis für die Grünen auf Bundesebene. Die einzige Umfrage, die klar aus der Menge herausspringt ist die von Imas, wo die Grünen bei mageren 12% liegen, und anders als bei den anderen Umfragen, nur sehr geringe Ziele verbuchen würde, und außerdem einen Verlust gegenüber der letzten Umfrage von Imas verzeichnen muss. Was sich aus dem bisherigen Jahr heraus kristallisiert hat ist, dass die Grünen eine Hang zum Bürgerlich-Konserativen zu haben scheinen, denn wie es ausschaut wird die Partei in Salzburg eine Regierung mit ÖVP und Team Stronach eingehen, und somit öffnet sich auch auf Bundesebene eine ganz neue Koalitionsvariante.




Team Stronach:

Auch das Team Stronach konnte von den 8%, die die Partei bei der Landtagswahl in Salzburg erhielt, profitieren, und konnte sich bei der Umfrage von Karmasin vom 16.5  von 8 auf 10% steigern, obwohl die Partei ja nicht wirklich in euphorisch Stimmung über die 8% geraten ist.  Auch bei Market konnte sie den selben Prozentanteil erhalten. Wieder eine extrem Ausnahme bildet die Umfrage von Imas, wo die Partei von Milliardär Frank Stronach nur magere 7% erhielt, und so klar auf den 5 Platz liegt. Ob die Partei nach der Wahl irgendeine Rolle bei der Regierungsbildung spielen wird, war bis jetzt eher unwahrscheinlich, aber jetzt nach der so gut wie bevorstehenden Zusammenarbeit aus Schwarz.Grün-Gelb, könnte die Partei auch einen Einfluss auf spätere Regierungsverhandlungen haben. 

BZÖ und Sonstige:

Bei dem BZÖ und bei den Sonstigen tut sich in den Umfragen relative wenig. Das Bündnis von Josef Bucher lag bei allen Umfragen, außer bei Imas mit 3%, bei 2%, und verfehlt so klar den Einzug in den Nationalrat. Auch die Sonstigen, zu denen die KPÖ, die Piraten und die Neos zählen werden den Einzug in den Nationalrat klar verfehlen. Vor der Landtagswahl in Salzburg lag man gemeinsam sogar noch bei starken 5%, dann fiel man aber zuerst auf 3, und dann sogar nur mehr auf 2% zurück.




Freitag, 10. Mai 2013

Sonntagsfrage Österreich: SPÖ und ÖVP fast gleichauf


Das politische Erdbeben in Salzburg schlägt auch auf Bundesebene ein, denn laut der aktuellen Umfrage liegen zwischen SPÖ und ÖVP nur mehr 1%, so wenig, wie schon Monate nicht mehr. Die Umfrage wurde in der Tageszeitung Österreich veröffentlicht, und wie immer, von Gallup durchgeführt. Außerdem lässt auch der Wahlgewinner von Salzburg herauslesen, die Grünen, die gegenüber der letzten Umfrage stark steigen.

SPÖ:

Für Werner Faymann scheint es jetzt ca 5 Monate vor der Nationalratswahl noch mal so richtig eng zu werden, bei dem Rennen um den ersten Platz, denn im Vergleich zur letzten Umfrage muss die Partei durch das Wahldebakel in Salzburg einen Prozentpunkt abgeben, und liegt jetzt nur mehr einen Prozent vor dem Koalitionspartner ÖVP. So eine geringen Vorsprung gab es schon lange nicht mehr, und gegenüber der Wahl 2008 müsste die Partei nach ihrem historisch schlechtesten Ergebnis noch einmal 3 Prozent abgeben. Es verspricht also noch einmal richtig spannend zu werden im Superwahljahr 2013, denn aktuell kann man nicht vorhersagen, wer den ersten Platz erringen wird.

ÖVP:

Obwohl man in Salzburg ebenfalls mehr als 7% verloren hat, überwiegt wohl die erfolgreiche Rückeroberung  des ersten Platzes bei den Wählern, und so muss die Partei von Vizekanzler Michael Spindelegger  im Gegensatz zum Koalitionspartner keine Prozent abgeben. Für die Bundespartei war das Ergebnis der Wahl also doch irgendwie ein positives, denn so nahe kam man der SPÖ schon lange nicht mehr. Gegenüber der letzten Wahl würde man außerdem nur ein Prozent verlieren. Der erste Platz liegt der ÖVP jetzt zum Greifen nahe, es bleibt also spannend, mit was die Volkspartei die Wähler anlocken will. 

FPÖ:

Bei den Freiheitlichen, obwohl man doch ganz starke 4% bei der Salzburg Wahl gewinnen konnte, ändert sich nichts, und man bleibt bei dem schlechten Umfrageergebnis von 19%. Die Partei würde sich zwar noch immer um 1,5% steigern, im Vergleich zur letzten Wahl, aber von den früheren Umfargewerten nahe der 28% ist man weit entfernt. Doch jetzt hat Strache wieder ein Plus bei einer Wahl und kann sich wieder als Sieger von sowieso allem in die Öffentlichkeit stellen, und bei der Diskussion zur Landtagswahl in Salzburg zwischen den Klubobleuten, stellte er nun schon wieder den Anspruch auf das Bundeskanzleramt.

Grüne:

Klarer Sieger von den letzten vier Wahlen, speziell natürlich bei der Landtagswahl am Sonntag, sind die Grünen, und diese positive Entwicklung spiegelt sich auch bei der aktuellen Sonntagsfrage von Gallup wieder, wo die Grünen sich um 2 Prozent verbessern können, und nun bei 15% liegen. So könnte sich die Partei von Eva Glawischnig um 5% steigern, und kommt der FPÖ schon langsam gefährlich nahe.Nachdem man nun schon in die Kärntner Landesregierung eingezogen ist, werden auch Tirol und Salzburg höchstwahrscheinlich folgen, und so wird es auch immer wahrscheinlicher, dass sich die "Aufdecker-Partei" auch nach der Nationalratswahl in der Bundesregierung befinden wird. Übertreiben sollten es die Grünen aber nicht, sonst ergeht es ihnen noch so wie der FPÖ bei der Wahl 2002. 

Team Stronach:

Das Team Stronach kann sich trotz der erfolgreichen Wahl in Salzburg nicht verbessern, sondern verliert auch noch ein Prozent, und liegt mit 9% weit abgeschlagen auf dem 5 Platz. Gegenüber der letzten Umfrage verliert die Partei also eine Prozent, der Einzug in den Nationalrat ist aber, anders als wie in Tirol so gut wie sicher. Auf eine Regierungsbeteiligung nach der Wahl wird die Partei von Frank Stronach aber nicht hoffen können, denn recht viele Parteien die sich eine Zusammenarbeit mit der Partei vorstellen könnten gibt es weder auf Bundes-, noch auf Landesebene.

Sonstige und BZÖ:

Ebenfalls Chancen auf einen Einzug hätte das BZÖ gehabt, trotzdem ist man nicht angetreten, und so ist es kein Wunder, dass die Partei nicht vom Fleck kommt, und bei mageren 2% stagniert. Den Einzug wir die Partei also klar verfehlen, wie auch alle anderen Parteien, darunter Piraten, Neos und KPÖ, die gemeinsam auf 4% kommen.

Dienstag, 7. Mai 2013

Die Ära Kreisky: Teil 2

Nach einer längeren Verspätung kommt jetzt endlich der zweite Teil der Ära Kreisky, viel Spaß beim durchlesen~

  • Wahlkampf 1970


Einer der wichtigsten Gründe für den Wahlsieg der Sozialisten 1970 war, dass Kreisky Altlasten und Konflikte innerhalb der Partei zu lösen wusste, um so die Möglichkeit zu erlangen die SPÖ neu zu positionieren. Die Entsorgung „der roten Katze“, also die Abgrenzung zur KPÖ und die klare Publikation, keine Wahlempfehlung der Kommunisten zu wollen, die Endkapitalisierung der Habsburgfrage, und natürlich die Versöhnung der römisch-katholischen Kirche mit den Sozialisten. Durch diese „Befreiung“ der SPÖ durch Kreisky, war ein Angstwahlkampf, wie ihn die ÖVP Jahre zuvor strategisch geschickt zu verwenden wusste, nun nicht mehr möglich. Nur durch sein Team, zu dem unter Anderem Christian Broda zählte, hätte die Volkspartei die Chance gehabt Angst in der Bevölkerung zu verbreiten, doch  diesmal ging der Plan nicht auf. Außerdem verstand Kreisky sehr schnell, dass die Österreicher sich einen Bundeskanzler wünschen, der über ein hohes Maß von Wirtschaftskompetenz verfügte, deswegen positionierte er sich auch als ein Wirtschaftskenner. Der Slogan der SPÖ für die Wahl 1970 war: „Ein Stück des Weges gemeinsam gehen!“, der schon nach kurzer Zeit sehr an Popularität gewann.  Der Slogan des Plakates der Sozialisten bei dieser Wahl war: „Bei Koran ein anerkannter Fachmann“, wo hingegen die ÖVP überall Plakate mit dem Slogan: „Ein echter Österreicher“ plakatierte. Kreisky, der sich als Jude selbst extrem von dem Plakat angegriffen fühlte, reagierte sehr offensiv auf das Plakat der ÖVP, und schob der Volkspartei antisemitische Äußerungen zu. Das führt dazu, dass das Plakat der ÖVP der SPÖ mehr Wähler sicherte, als dieser welche wegzunehmen. Kreisky machte sich also selbst zum echten Österreicher, und war dem „Noch-Bundeskanzler“ Klau speziell medientechnisch weit überlegen. Bruno Kreisky hatte nämlich die Gabe aus einem noch so kleinem Thema ein großes zu machen, und er wusste es, wie er einer Diskussion, die von ihm gewünschte Richtung zu geben. Weiter Aktionen und Wahlversprechen, die auch eingehalten wurde, wie  „6 Monate sind genug“ ermöglichten der SPÖ als Sieger aus der Wahl zu gehen. Trotz all dem, war der Sieg der Sozialisten nicht abzusehen.


  • Wahl 1970, Regierungsbildung:




Die erste Wahl, wo die Sozialisten sowohl die relative Stimmen und auch Mandatsmehrheit erhiel wurde am 1. März 1970 abgehalten. Im Detail betrachtet: Die SPÖ konnte sich um ganze 6% steigern, und erzielte mit 48,4% ihr bis dato bestes Nationalratswahlergebnis überhaupt. Die ÖVP unter Bundeskanzler Josef Klaus hingegen musste sich mit einem Minus von 3,7% von der SPÖ geschlagen geben, und musste auch das Amt für den Bundeskanzler nach  25 Jahren ÖVP-Bundeskanzler abgeben. Die Freiheitlichen unter Langzeit-Parteiobmann Friederich Peter, der ein ehemaliger SS-Obersturmführer war,  blieben gegenüber der letzten Wahl nahezu gleich. Zweiter großer Wahlverlierer war die DFP von Franz Olah, der bei dem zweiten Antreten fast alle Stimmen und Prozente verlor.
Zwar hatten die Sozialisten die Wahl klar gewonnen, trotzdem war bis zuletzt nicht ganz so sicher ob Bruno Kreisky doch Bundeskanzler werden würde, denn es gab Schwierigkeiten bei der Regierungsbildung. Die SPÖ hatte eigentlich 3 Möglichkeiten:
  • Die erste Möglichkeit, eine kleine Koalition mit den Freiheitlichen, konnte sowieso nicht zustande kommen, denn noch vor der Wahl hat die Partei selbst im Nationalrat beschlossen nicht mit  der SPÖ gemeinsam nach der Wahl zu regieren. So hätte es eigentlich die Chance für die ÖVP gegeben, trotz Wahlschlappe den Bundeskanzler zu stellen, Klaus aber entschied sich gegen eine solche Konstellation.
  • So machte er eigentlich den Weg für die zweite Variante frei, nämlich eine Minderheitsregierung der Sozialdemokraten. Dabei fragt Kreisky Peter um Unterstützung an,  ihn bei einer Minderheitsregierung zu unterstützen. Die FPÖ wollte zuerst nicht zustimmen, da sie im Wahlkampf irrsinnig gegen einen SPÖ-Bundeskanzler waren, aber mit dem Angebot einer Wahlrechtsreform, die vor allem den Kleinparteien zugutekommen würde, konnte Kreisky Peter schließlich doch überreden. Das Kreisky die Wahlrechtsreform durchführte hatte aber auch mit der persönlichen Geschichte der Österreichischen Sozialisten zu tun, denn  vor dieser Reform brauchte die ÖVP 24000 Stimmen für ein Mandat, die SPÖ 25000, und die FPÖ sogar weit über 30000. So kam es bei den Wahlen 1953 und 1959 dazu, dass die SPÖ mehr Stimmen als die ÖVP hatte, aber weniger Mandate.
  • Die dritte Möglichkeit wäre  gewesen die zuvor jahrelang geführte Große Koalition, einfach mit umgekehrter Position der Parteien, wieder zu  formieren. Kreisky sprach sich auch bis zum 19 April für diese Regierung aus, nur scheiterten dann die Koalitionsverhandlungen. Die Verhandlungen scheiterten, da laut der ÖVP 80% der Machtrelevanten Resorts bei der SPÖ gewesen wären. So behauptete die Volkspartei auch Jahre danach noch, dass die SPÖ das geplant hatte. Die SPÖ hat das Scheitern der Gespräche auf die nicht klare Linie der Volkspartei geschoben.
Innerhalb der ÖVP entwickelten sich nach den Gescheiterten Koalitionsverhandlungen 2 Gruppen, die Einen die davon überzeugt waren, dass Kreisky bald wieder abstürzen würde, und die Anderen, die genau wussten, dass Ihnen die Macht nun länger aus der Hand geglitten ist. Trotz allem hoffte die ganze Partei auf eine Verbesserung, und die meisten glaubten auch, dass die Regierung nicht lange halten würde.


Sonntagsfrage Vorarlberg: ÖVP verliert klar die Absolute


Die Landtagswahl in Vorarlberg wird zwar voraussichtlich erst nächstes Jahr abgehalten werden, vor drei Tagen aber kam schon die erste Umfrage zur Wahl in einem Jahr heraus. Die Umfrage wurde von den Instituten Berndt und Vn durchgeführt, und es wurden 504 Vorarlberger befragt. Nachdem die Landtagswahl in Vorarlberg im Jahr 2014 die einzige überregionale Wahl ist, wird sie umso mehr zu einem Stimmungs-Test für die Koalition, die nach der Nationalratswahl in 5 Monaten dann entstehen wird. 

ÖVP:

Der Volkspartei wird in einem ihrer Hochburgen wie schon in Tirol ein Wahldebakel vorhergesagt, denn bei der letzten Wahl 2009 erhielt die Partei von Landeshauptmann Wallner (damals noch Sausgruber) trotz Verlusten mit 50,8% die Absolute Mehrheit im westlichsten Bundesland Österreichs. Aktuell liegt die Partei aber nur mehr bei 43%, und würde so ihr historisch schlechtestes Ergebnis von der Wahl 1999 nochmals unterbieten. Damals verlor die Volkspartei mit 45,8% zum ersten und bisher einzigen Mal die Absolute Mehrheit, und war so zum ersten Mal in der 2 Republik gezwungen eine Regierung einzugehen. Nebenbei würde natürlich auch die einzige Alleinregierung Österreichs ihre Mehrheit verlieren, und so wäre die ÖVP erst zum zweiten Mal gezwungen eine Koalition einzugehen. In Mandate würde die ÖVP von aktuell 20 auf 17 abrutschen.

FPÖ:

Nach einem historischen Erdrutsch-Sieg 2009, wo die Freiheitlichen mit einem Plus von 12,8% den 2 Platz von den Sozialdemokraten wieder zurückerobern konnten, liegt die Partei 3 Prozentpunkte unter ihrem Ergebnis von 2009. Damals erhielt die FPÖ 25% der Stimmen, laut Berndt und Vn kommt die FPÖ aber nur mehr auf 22%. Die FPÖ scheint also, anders als üblicherweise, nicht wirklich mit der Oppositionsrolle zurecht zukommen und kann so auch nicht davon profitieren.Das ist möglicherweise darauf zurück zu führen, dass die Partei davor  von 1949 bis 2009 gemeinsam mit der ÖVP in einer Regierung war. Von 9 Mandaten würde die FPÖ trotz Verluste aber keines verlieren. Aber sollte die ÖVP nicht mehr die Mehrheit erringen könnten die Freiheitlichen nach 5 Jahren wieder in die Regierung einziehen.

Grüne:

Die Grünen, die bei der letzten Wahl 0,4% hinzu gewannen, und so stagnierten, konnten durch das schlechte Auftreten der SPÖ den 3 Platz im Landtag erringen. Laut der Umfrage trifft auch in Vorarlberg der Aufwärtstrend der neuen "Aufdecker-Partei" ein, und so können die Grünen 4% dazu gewinnen, und dazu auch ein Mandat von der ÖVP. Sollte die Volkspartei die Absolute wirklich verlieren, werden die Grünen sicher als ein sehr wahrscheinlicher Partner gehandelt, und könnten so in die nächste Regierung einziehen. Nach Oberösterreich, Wien, Kärnten, wahrscheinlich Tirol und auch möglicherweise Salzburg, wäre Vorarlberg schon die sechste Landesregierung, wo die Grünen einziehen könnten. Auffallend ist, dass die  Regierungen gemeinsam mit der ÖVP immer mehr werden.

SPÖ:

Für die Sozialdemokraten gibt es wieder einmal eine gute Nachrichten aus einem westlichen Bundesland,  und aus der größten Schwachstelle der SPÖ, aus Vorarlberg. Nach dem Wahldebakel von 2009, wo die Partei ca. 7% verlor, auf den 4 Platz abrutschte und ihr historisch schlechtestes Ergebnis einfuhr, kann sich die Partei laut der Umfrage wieder stabilisieren. Die Partei könnte sich um 3% auf 13 steigern und gleichzeitig mit einem Plus von 2 Mandate mit den Grünen wieder gleich ziehen. Auf eine Regierungsbeteiligung wird die SPÖ meiner Meinung nach nicht hoffen könne, denn FPÖ und Grüne sind für die Vorarlberger ÖVP schon immer attraktiver gewesen.  

Teams Stronach und Sonstige:

Nicht in den Landtag einziehen würden, wie schon in Tirol, das Team Stronach, denn mit 4% würde die Partei knapp am Einzug scheitern. Zu den restlichen Sonstigen zählt mit 2% das BZÖ, wobei bei weitem nicht sicher ist, ob die Partei überhaupt antreten wird. 




Sonntag, 5. Mai 2013

Landtagswahl Salzburg: SPÖ erlebt Debakel, ÖVP mit Verlusten auf Platz eins, Grüne gewinnen enorm


Die Landtagswahl ist geschlagen, ein Kopf an Kopf- Rennen ist nicht eingetreten, die Landesregierung und Gabriele Burgstaller wurden abgewählt und die Grünen gewinnen erdrutschartig, dass alles und noch vieles mehr beschreibt die heute abgehaltene Landtagswahl. Die 15 Landtagswahl in Salzburg wurde am 5.5 2013 abgehalten, und geht so wie die Wahl 2004 in die österreichische bzw. Salzburger Geschichte ein.

SPÖ:

Neun Jahre SPÖ als stärkste Partei und 9 Jahre SPÖ-Landeschef in dem traditionell bürgerlichen Bundesland Salzburg sind Geschichte, denn heute wurde die Sozialdemokratische Partei mit einem Minus von 15,6% abgestraft. Die SPÖ fällt auf ihren historischen Tiefstand hinunter und kommt unter der ehemaligen Landeshauptfrau Gabriele Burgstaller nur mehr auf 23,8%. Die ÖVP überholt die Partei, und zukünftig, sollte die ÖVP nicht doch noch die Gräben zwischen den beiden Parteien überwinden, wird sich die Partei nicht mehr in der Landesregierung befinden.Wer der mir persönlich immer als politisch sehr positiv aufgefallenen Gabriele Burgstaller folgt ist Ungewiss, und allgemein ist nicht sicher wie es mit der SPÖ in Salzburg weiter gehen soll. Vergessen wird die Sozialdemokratie den heutigen Wahlabend, wie den 2004, sicher nie. 

ÖVP:

Die ÖVP ist wieder an der Macht und auf Platz eins, das ist wohl das einzige positive für die Volkspartei, den das Minus vor dem Wahlergebnis ist mit 7,5% auch sehr groß, und wie die SPÖ rutscht auch die Volkspartei auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis ab. Die Partei von dem zukünftigen Landeshauptmann Wilfried Haslauer hat einiges zu tun, und auch bei einer Regierungsbildung wird man sich sehr schwer tun, denn mit der einzigen Zweier-Koalition, also aus ÖVP und SPÖ, würde man sich selbst ein Bein legen, denn unter Betracht gezogen verliert die Große Koalition zusammengerechnet heute mehr als 20% der Stimmen. Andere Koalitionsmöglichkeiten gäbe es dann nur gemeinsam mit Grüne und Stronach, bzw mit FPÖ und Stronach. Als das Jahr der ÖVP würde ich 2013 also auf keinem Fall bezeichnen, und spätestens jetzt hätte auch Vizekanzler Spindelegger das erkennnen müssen.

FPÖ:

Die Freiheitlichen können nach 3 Wahlniederlagen wieder, wie schon erwartet, Zugewinne verbuchen, und kommen so mit einem Plus von 4% auf 17% der Stimmen. Die FPÖ wurde aber mit Leichtigkeit von den Grünen überholt, und auf Platz 4 verdrängt, trotzdem beendet die Partei unter Karl Schnell so die Niederlagen-Serie der FPÖ, und sorgt  für eine bessere Startposition für die Bundespartei zur Nationalratswahl. Ob die Partei künftig mitregieren wird ist Ungewiss, welche Regierungskoalition nun nach der Wahl überhaupt ensteht, ist im allgemein nicht vorhersehbar. Eine Regierungsbeteiligung wäre einmal nicht schlecht für die FPÖ, denn außer durch das Proporz-System ist die Partei in keinem der 9 Landesregierungen vertreten.

Grünen:

Ein nicht zu hervorsehender Erdrutsch-Sieg der Grünen beendet die Serie von Wahlen wo die Partei in de Umfragen viel höher lag, als dann bei den Wahlen selbst. Die Aufdecker - Partei Salzburgs unter Spitzenkandidatin Astrid Rössler kann ihren Stimmenanteil um fast 13% verbessern und überspringt so sogar knapp die 20%-Hürde. Das bedeutet das beste Wahlergebnis für die Grünen bei irgendeiner Überregionalen Wahl, und ist nun schon die 4 erfolgreiche Wahl für die Anti- Korruption-Partei. Nach einer möglichen Regierungsbeteiligung in Tirol, könnte nun auch Salzburg folgen, und schon langsam häufen sich die Koalition aus ÖVP und Grünen auf Landes und Gemeinde-Ebene. Die Partei kann also mit Schwung in den Nationalratswahlkampf gehen.

Team Stronach:

Als fünfte Partei im Bund ist nun auch das Team Stronach dabei, welches am heutigen Wahlabend irgendwie untergegangen ist. Die Partei von Ex- ÖVP-Mitglied Hans Mayr kommt auf 8,3% und erreicht auf Anhieb 3 der 36 Mandate, richtig in euphorische Stimmung kam die Partei aber heute gar nicht. Wie groß die zukünftige politische Bedeutung des Team Stronachs ist, wird sich in den nächsten Tagen bei der Regierungsbildung zeigen, hoffen kann das Team aber auf jeden Fall.






Sonntagsfrage OÖ: ÖVP und SPÖ würden verlieren, die Grünen stark gewinnen


Noch 2 Jahre bis zur Landtagswahl in Oberösterreich, trotzdem veröffentlichte das Institut Imas vor ein paar Tagen, am 1.5, eine Umfrage zur aktuellen Lage  im traditionell "schwarzen Bundesland Oberösterreich. Das ist aus politischer Sicht noch sehr viel Zeit sich zu positionieren, und in dieser Zeit kann sich auch noch extrem viel am politischen Klima ändern, aber aktuell schaut die Lage in Oberösterreich so aus:

ÖVP:

Die ÖVP unter Langzeit-Landeshauptmann Josef Pühringer kommt nach der Umfrage von Imas auf satte 43%, und ist so noch immer die klare Nummer eins im Bundesland. Im Vergleich zu 2009, würde man zwar ca. 3-4% verlieren und 3 Mandate, aber die Macht bleibt in den Händen der Volkspartei, und daran wird sich auch nichts ändern. Nicht einmal ein Finanzskandal wie in Salzburg konnte der ÖVP den ersten Platz streitig machen, denn anders als wie in Salzburg  hat die Volkspartei in Oberösterreich keinen wirklichen Gegner.

SPÖ:

Die Sozialdemokraten, die 2009 eine verheerende Niederlage erfuhren, die der heute in Salzburg sehr ähnlich ist, würde im Vergleich zu 2009 noch einmal 3% verlieren, und liegen mit 22% bei einem neuerlichen absoluten Tiefstand. Die Partei unter Josef Ackerl sollte sich also langsam darauf einstellen, Wähler zu mobilisieren, und wirklich politisch aktiv zu werden, denn sonst ergeht es der Partei so wie in NÖ, Tirol und Salzburg, wo die Partei neuerlich auf einem Tief-Wert liegt. 

FPÖ:

Die FPÖ, die 2009 starke Gewinne erzielen konnte, liegt laut Imas ungefähr bei dem Wert von 2009,  verliert aber leicht, und so auch ein Landtagsmandat. Außerdem müsste sich die Partei den 3 Platz mit den Grünen teilen, aber den Regierungssitz, den die Partei aktuell mit Landesparteivorsitzenden Manfred Haimbuchner belegt, kann sie mit Leichtigkeit halten. 

Grünen:

Sich in der Wählergunst extrem steigern würden laut Imas die Grünen, die nach einer Stagnation bei der Landtagswahl 2009, satte Gewinne erzielen können, und sich außerdem auf den 3 Platz verbessern würden. Die Partei unter Landesrat Rudi Anschober gewinnt gegenüber 2009 6% und 3 Mandate. Das ist sehr beachtlich angesichts der Regierungsbeteiligung der Grünen mit der Volkspartei. 

Team Stronach:

Dass das Team Stronach noch nicht wirklich in Oberösterreich angekommen ist, verwundert mich nicht sonderlich, denn gemeinsam mit Vorarlberg, ist Oberösterreich das einzige Bundesland, wo seit 1945 nur 4 verschieden Parteien im Landtag vertreten waren. Außerdem ist es zurzeit politisch in Oberösterreich sowieso sehr ruhig, und ein so großes Protest-Potenzial gibt es aktuell auch nicht. Den Einzug würde die Partei mit 4% trotz allem, wenn auch nur sehr knapp, bis zur nächsten Wahl ist aber eh noch viel Zeit. 






Mittwoch, 1. Mai 2013

Sonntagsfrage Salzburg: SPÖ vor ÖVP, Grüne und FPÖ gleich auf


Die wahrscheinlich letzte bzw. vorletzte Umfrage zur Landtagswahl in Salzburg in 5 Tagen wurde am Montag den 28.4 von der Tageszeitung Österreich veröffentlicht. Wie immer wurde die Umfrage con dem Meinungsforschungsinstitut Gallup durchgeführt, und des wurden 300 Salzburger befragt. Diesmal ist nach 2 von der ÖVP geführten Umfragen die SPÖ wieder in Front.

SPÖ:

Wieder etwas aufatmen in dem sehr intensiven Wahlkampf, der gerade von der Landeshauptfrau Gabriele Burgstaller und ihrer SPÖ geführt wird, können die Sozialdemokraten, die zwar immer noch sehr stark verlieren, aber bei weitem nicht so viel wie bei der letzten Sonntagsfrage. Aktuell liegt die SPÖ nämlich bei 29%, verliert so 10,4% im Vergleich zu 2009, kann aber mit dem Vorsprung von einem Prozent knapp vor der Volkspartei landen. Gegenüber der letzten Umfrage von GM, wo die SPÖ ihren Tief-Wert von 25% erhielt, kann sich die Partei wieder um 4% stabilisieren.  Regierungs-Variationen gibt es angesichts der Tatsache, dass die SPÖ vorne ist, viele, denn Gabriele Burgstaller kann sich ja auch Vorstellen eine 3er oder 4er- Koalition zu verwirklichen.

ÖVP:

Die Volkspartei wiederum kann  dieser Umfrage eigentlich gar nichts gutes abgewinnen, außer, dass der Unterschied zwischen SPÖ und ÖVP mit 1% extrem gering ist. Laut Gallup liegt die ÖVP also bei 28%, sowie schon bei GMK, und verliert so im Vergleich zu 2009, 8,5%, und kann auch den Landeshauptmannsessel nicht zurückgewinnen. Würde man also nach Gallup gehen, müsste nicht Gabriele Burgstaller, sondern der ÖVP- Spitzenkandidat Wilfried Haslauer von der Polit-Bühne abtanken. Von der positiv verlaufenen Tirol-Wahl merkt man in der Umfrage zu Salzburg also rein gar nichts.

FPÖ:

Auch bei den Freiheitlichen ist kein negativer Effekt von der für sie so sehr schlecht ausgegangenen Tirol-Wahl vom letzten Sonntag zu spüren, und so liegt die Partei bei neuerlichen 15%, also genau bei dem aus Wien vorgegeben Wahlziel. Die Partei würde also neuerlich Gewinne gegenüber 2009 erzielen, nämlich ca. 2%, auf eine Regierungsbeteiligung kann die Partei laut Gallup aber nicht hoffen, denn Gabriele Burgstaller hat schon verkündet nicht mit der FPÖ koalieren zu wollen. 

Grüne:

Die Grünen, die nach Tirol nun schon die 3 erfolgreiche Wahl hinter sich haben, werden auch bei der Wahl in Salzburg wieder starke Gewinne erzielen können. Zwar wird man nicht so viel Gewinnen wie in den Umfragen vorhergesagt, aber großen Plus wird es allemal. Laut Gallup liegt die Partei von Astrid Rössler bei 15%, so wie die FPÖ, und gewinnt so 7,6%. Das wäre eine Verdopplung gegenüber 2009, und auf eine Regierungsbeteiligung kann die Partei sicher hoffen, denn sowohl SPÖ als auch ÖVP können sich eine Koalitionen mit den Grünen gut vorstellen. 

Team Stronach:

Für das Team Stronach geht es auch steil nach oben, denn aktuell liegt die Partei bei 11%, so wie schon bei den letzten beiden Umfragen zuvor. Die Partei könnte so klar in das Landesparlament einziehen, und mit einem Top-Ergebnis, wie in Kärnten und NÖ, die Miesere von Tirol wieder wegmachen. Auch bei der Regierungsbildung wird die Partei ein Schlüssel- Rolle haben, sollte eine 2er - Koalition abgesehen von der Großen-Koalition keine Mehrheit haben. 

Sonstige:

Die Sonstige liegen dieses Mal wieder bei 2%, wobei wahrscheinlich ein Prozent an die KPÖ geht, und ein Prozent an die Piratenpartei. Beide Parteien werden den Einzug in das Landesparlament klar verfehlen.