Dienstag, 7. Mai 2013

Sonntagsfrage Vorarlberg: ÖVP verliert klar die Absolute


Die Landtagswahl in Vorarlberg wird zwar voraussichtlich erst nächstes Jahr abgehalten werden, vor drei Tagen aber kam schon die erste Umfrage zur Wahl in einem Jahr heraus. Die Umfrage wurde von den Instituten Berndt und Vn durchgeführt, und es wurden 504 Vorarlberger befragt. Nachdem die Landtagswahl in Vorarlberg im Jahr 2014 die einzige überregionale Wahl ist, wird sie umso mehr zu einem Stimmungs-Test für die Koalition, die nach der Nationalratswahl in 5 Monaten dann entstehen wird. 

ÖVP:

Der Volkspartei wird in einem ihrer Hochburgen wie schon in Tirol ein Wahldebakel vorhergesagt, denn bei der letzten Wahl 2009 erhielt die Partei von Landeshauptmann Wallner (damals noch Sausgruber) trotz Verlusten mit 50,8% die Absolute Mehrheit im westlichsten Bundesland Österreichs. Aktuell liegt die Partei aber nur mehr bei 43%, und würde so ihr historisch schlechtestes Ergebnis von der Wahl 1999 nochmals unterbieten. Damals verlor die Volkspartei mit 45,8% zum ersten und bisher einzigen Mal die Absolute Mehrheit, und war so zum ersten Mal in der 2 Republik gezwungen eine Regierung einzugehen. Nebenbei würde natürlich auch die einzige Alleinregierung Österreichs ihre Mehrheit verlieren, und so wäre die ÖVP erst zum zweiten Mal gezwungen eine Koalition einzugehen. In Mandate würde die ÖVP von aktuell 20 auf 17 abrutschen.

FPÖ:

Nach einem historischen Erdrutsch-Sieg 2009, wo die Freiheitlichen mit einem Plus von 12,8% den 2 Platz von den Sozialdemokraten wieder zurückerobern konnten, liegt die Partei 3 Prozentpunkte unter ihrem Ergebnis von 2009. Damals erhielt die FPÖ 25% der Stimmen, laut Berndt und Vn kommt die FPÖ aber nur mehr auf 22%. Die FPÖ scheint also, anders als üblicherweise, nicht wirklich mit der Oppositionsrolle zurecht zukommen und kann so auch nicht davon profitieren.Das ist möglicherweise darauf zurück zu führen, dass die Partei davor  von 1949 bis 2009 gemeinsam mit der ÖVP in einer Regierung war. Von 9 Mandaten würde die FPÖ trotz Verluste aber keines verlieren. Aber sollte die ÖVP nicht mehr die Mehrheit erringen könnten die Freiheitlichen nach 5 Jahren wieder in die Regierung einziehen.

Grüne:

Die Grünen, die bei der letzten Wahl 0,4% hinzu gewannen, und so stagnierten, konnten durch das schlechte Auftreten der SPÖ den 3 Platz im Landtag erringen. Laut der Umfrage trifft auch in Vorarlberg der Aufwärtstrend der neuen "Aufdecker-Partei" ein, und so können die Grünen 4% dazu gewinnen, und dazu auch ein Mandat von der ÖVP. Sollte die Volkspartei die Absolute wirklich verlieren, werden die Grünen sicher als ein sehr wahrscheinlicher Partner gehandelt, und könnten so in die nächste Regierung einziehen. Nach Oberösterreich, Wien, Kärnten, wahrscheinlich Tirol und auch möglicherweise Salzburg, wäre Vorarlberg schon die sechste Landesregierung, wo die Grünen einziehen könnten. Auffallend ist, dass die  Regierungen gemeinsam mit der ÖVP immer mehr werden.

SPÖ:

Für die Sozialdemokraten gibt es wieder einmal eine gute Nachrichten aus einem westlichen Bundesland,  und aus der größten Schwachstelle der SPÖ, aus Vorarlberg. Nach dem Wahldebakel von 2009, wo die Partei ca. 7% verlor, auf den 4 Platz abrutschte und ihr historisch schlechtestes Ergebnis einfuhr, kann sich die Partei laut der Umfrage wieder stabilisieren. Die Partei könnte sich um 3% auf 13 steigern und gleichzeitig mit einem Plus von 2 Mandate mit den Grünen wieder gleich ziehen. Auf eine Regierungsbeteiligung wird die SPÖ meiner Meinung nach nicht hoffen könne, denn FPÖ und Grüne sind für die Vorarlberger ÖVP schon immer attraktiver gewesen.  

Teams Stronach und Sonstige:

Nicht in den Landtag einziehen würden, wie schon in Tirol, das Team Stronach, denn mit 4% würde die Partei knapp am Einzug scheitern. Zu den restlichen Sonstigen zählt mit 2% das BZÖ, wobei bei weitem nicht sicher ist, ob die Partei überhaupt antreten wird. 




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